Sinnodium

Sinnodium konzentriert sich auf einen bestimmten Aspekt des Internet of Services, der insbesondere die Flexibilität eines Dienstansatzes betrifft. Elektronische Dienste, die heute angeboten werden, bieten oft mehr oder weniger einen Standard an. Dasselbe gilt für Software in Unternehmen. Doch die Bedürfnisse von Konsumenten und Unternehmen sind individuell. Zwei Menschen haben unterschiedliche Interessen in derselben Situation und auch zwei Unternehmen haben abweichende Bedarfe, auch wenn beide in einer Branche tätig sind. Zudem können Situationen eintreten, in denen zusätzliche Bedarfe spontan entstehen – emergente Bedarfe – die der Standard nicht adressiert. Auf solche individuellen und situationsbezogenen Abweichungen gehen heutige Softwareprodukte nicht oder kaum ein. Bei Sinnodium wird untersucht, ob und wie durch ein individuell und spontan gebildetes Dienstbündel oder eine Dienstkomposition eine dynamische Anpassung an den Bedarf des Kunden erfolgen kann. In einem solchen komponierten Dienst können Zusatzdienste eingebunden werden, welche die Leistung bei Bedarf erweitern oder modifizieren.

 

Erster Demonstrator

Der Demostrator des Sinnodium Anwendungsfalls VASEC auf der CeBIT 2014 sollte an einem aus Konsumentensicht nachvollziehbaren Problem demonstrieren, wie ein Ad-Hoc-Dienstbündel auf individuelle Bedarfe angepasst werden kann. Dies wurde anhand eines Routenplanungsproblems für e-Fahrzeuge gezeigt:

Marktübliche Routing-Systeme, ob on- oder offline, treffen hinsichtlich der Routenfindung viele vereinfachende Annahmen und lassen den Kontext des speziellen Nutzers, des Fahrzeugs oder des Zwecks der Fahrt bis auf sehr wenige Einstellungen  unberücksichtigt. Zusätzliche Wünsche und Bedürfnisse werden ignoriert. Der Nutzen hängt davon ab, inwieweit diese wenigen Einstellungen reichen, um den Bedarf zu beschreiben. Für den Nutzer eines e-Fahrzeugs ist ein solches Standard-Routing beispielsweise nicht geeignet, weil die Annahmen (Reichweite groß und weitgehend strecken- und umgebungsunabhängig, Laden bzw. Tanken in kurzer Zeit und überall möglich) nicht der Realität entsprechen. Die Demo zeigt ein Routing als eine Dienstkomposition, in die dynamisch oder nach Kundenwunsch zusätzliche Informationsdienste eingebunden und das Routing so genau auf Fahrzeug, Fahrer und dessen spezielle Wünsche angepasst werden kann. Dabei werden bestimmte Dienste nur dann berücksichtigt, wenn es unter den gegebenen Umständen sinnvoll ist. Es berücksichtigt so sehr hohe und niedrige Außentemperaturen bei der Reichweitenberechnung, und kalkuliert optional mögliche Wartezeiten in Staus an Baustellen und Ampeln mit ein. Zeigt sich während der Fahrt, dass das Ziel nicht erreicht wird, werden automatisch freie passende Ladesäulen mit Anschluss an den ÖPNV vorgeschlagen. Ein optionaler Dienst für Pollenallergiker sucht Parkplätze, die nicht in der Nähe von kritischen Grünanlagen liegen. Potentiell können viele weitere Dienste berücksichtigt und so das Dienstbündel optimal auf Fahrer und Passagiere abgestimmt werden.

Die Partner

 
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